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Automatic Decision Making Systems

„Wir werden immer abhängiger von etwas, das uns immer mehr bedroht:
Indem wir Gefahr laufen, zu verlernen Entscheidungen zu treffen, weil sie uns immer abgenommen werden von System, die viel wissen aber nichts verstehen.

Es gibt den Wettlauf der Politik, der Gesetzgebung, der Gesellschaft mit der technisch-ökonomischen Entwicklung der künstlichen Intelligenz.
Es gibt aber auch einen Wettlauf des menschlichen Geistes mit automatisierten Entscheidungssystemen.
Vielleicht wäre es besser auf selbstfahrende Automobile zu verzichten und mehr in die Stärkung selbstdenkender Menschen zu investieren.“

Aus: Zündfunk Generator „Wie undurchschaubare künstliche Intelligenz unseren Alltag prägt – und wir es gar nicht merken.“ von Markus Metz, 28.11.2021

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Diskriminierung ist…

Vom Grundgesetz nicht tolerierte Ungleichbehandlung und Diskriminierung ist, wenn man gleichartige Sachverhalte ungleich behandelt. […] Nicht immer wo Sachen unterschiedlich behandelt werden, sondern da wo gleichartige Sachen unterschiedlich behandelt werden, da ist Diskriminierung.
Da wo Ungleiches unterschiedlich behandelt wird, ist keine.
Dr. Ulrich Wehner in LuW001, ab 1:47:13

Und weiter:

Andererseits kann Diskriminierung da sein, wo ungleiches gleich behandelt wird.
So – ist ja nicht so schwierig. Aber da muss man jedenfalls nicht gleich als allererstes, wenn Männer anders behandelt werden als Frauen, muss man nicht gleich sagen „Ist ja ne Diskriminierung“ – es kann auch sachliche Gründe haben, […] weil Männer nicht in dunklen Parkhäusern – jedenfalls wirklich nur so selten, dass man keine Sonderregelung schaffen muss – doof angemacht oder gar doof angegrabscht oder gar vergewaltigt werden.

Es ging um die Klage gegen Frauenparkplätze eines Studenten der Eichstätt besucht(!) hat.

Diese Frauenparkplätze wurden eingerichtet, weil eben dort eine Vergewaltigung an einer Frau stattgefunden hatte.

Kannste dir nicht ausdenken.

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Keine Zeit für irgendwas

Normalerweise ist es ja so:
erst haben wir keine Zeit für uns wegen der Schule.
Dann keine Zeit für die Partnerschaft wegen der Ausbildung.
Dann keine Zeit für Kinder wegen des Berufs.
Dann keine Zeit für den Beruf wegen der Kinder.
Wir lassen uns ausbilden, dann auspressen, und erst wenn wir uns aussortieren lassen, kommen wir wieder zu uns.
Björn Kern »Das Beste was wir tun können, ist nichts«*

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Perennials

We are ever-blooming, relevant people of all ages who live in the present time, know what’s happening in the world, stay current with technology, and have friends of all ages. We get involved, stay curious, mentor others, are passionate, compassionate, creative, confident, collaborative, global-minded, risk takers who continue to push up against our growing edge and know how to hustle. We comprise an inclusive, enduring mindset, not a divisive demographic.

Gina Pell

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Geht’s endlich mal los?

Eine Zeitlang saß er da und starrte töricht auf das Papier. […] Es war seltsam, daß er nicht nur die Gabe der Mitteilung verloren, sondern sogar vergessen zu haben schien, was er ursprünglich hatte sagen wollen. Seit Wochen hatte er sich auf diesen Augenblick vorbereitet, und es war ihm nie in den Sinn gekommen, daß dazu noch etwas anderes nötig sein könnte als Mut. Die Niederschrift als solche hatte er für leicht gehalten. Brauchte es doch nichts weiter zu tun, als endlosen hastigen Selbstgespräche zu Papier zu bringen, die ihm buchstäblich seit Jahren durch den Kopf geschossen waren. In diesem Augenblick jedoch war sogar das Selbstgespräch verstummt. […] Die Sekunden verstrichen. Nichts drang in sein Bewußtsein als die unbeschriebene Weiße des vor ihm liegenden Blattes […] und eine leise Benebeltheit, die der Gin verursacht hatte.
Plötzlich begann er überstürzt zu schreiben, ohne recht zu wissen, was er zu Papier brachte. Seine kleine kindliche Handschrift bedeckte Zeile um Zeile des Blattes, wobei er bald auf die großen Anfangsbuchstaben und zum Schluß sogar auf die Interpunktion verzichtete:George Orwell, „1984“; Ungekürzte Ausgabe; 30. Auflage Mai 1998

In diesem Sinne beginne ich nun endlich, törichter Weise. Voll von hastigen Selbstgesprächen, leise benebelt. Wenig überstürzt, aber dennoch ohne recht zu wissen, was ich zu Papier bringe.

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Gedanken zum Start

Wenn alles „normal“ läuft, werde ich noch mindestens so lange arbeiten, wie ich schon auf der Welt bin – nämlich 33 Jahre.
Das ist eine teilweise beängstigende, teilweise beruhigende aber in jedem Fall faszinierende Vorstellung.

Bisher fiel zwar manchmal die Aussage „Jetzt sind wir schon so lange aus der Schule raus, wie wir überhaupt drin waren“, wenn ich mich mit alten Freunden getroffen hat, aber das betraf ja nur die Schule, und die ist vergangen.
Die neue Erkenntnis ist da beängstigender, weil sie die Zukunft betrifft. Ausserdem ist die Zeiteinheit „bisher auf der Welt gewesen“ so ziemlich das Längste was man sich aus eigener Erfahrung vorstellen kennt. Und dann kommt auch ganz schnell der Zukunftspessimismus durch: „33 Jahre? Wenn das so weitergeht wohl eher 35. 40. 44 Jahre!“.
Aber auch: „Geil. Ich kann noch richtig viel heißen Scheiß machen.“

Wenn ich aber wirklich noch so lange in der Arbeitswelt stecke – oh Mann, wieviel werde ich da vergessen, wenn ich schon in der Zeitspanne die ich bisher (erst) arbeite so vieles vergessen habe?
Ein Notizbuch muss her. Damit ich meine Gedanken, Erfahrungen, Lerneffekte und Inspirationen über die Zeit sammeln kann. Hier ist es.