Geht’s endlich mal los?

Eine Zeitlang saß er da und starrte töricht auf das Papier. […] Es war seltsam, daß er nicht nur die Gabe der Mitteilung verloren, sondern sogar vergessen zu haben schien, was er ursprünglich hatte sagen wollen. Seit Wochen hatte er sich auf diesen Augenblick vorbereitet, und es war ihm nie in den Sinn gekommen, daß dazu noch etwas anderes nötig sein könnte als Mut. Die Niederschrift als solche hatte er für leicht gehalten. Brauchte es doch nichts weiter zu tun, als endlosen hastigen Selbstgespräche zu Papier zu bringen, die ihm buchstäblich seit Jahren durch den Kopf geschossen waren. In diesem Augenblick jedoch war sogar das Selbstgespräch verstummt. […] Die Sekunden verstrichen. Nichts drang in sein Bewußtsein als die unbeschriebene Weiße des vor ihm liegenden Blattes […] und eine leise Benebeltheit, die der Gin verursacht hatte.
Plötzlich begann er überstürzt zu schreiben, ohne recht zu wissen, was er zu Papier brachte. Seine kleine kindliche Handschrift bedeckte Zeile um Zeile des Blattes, wobei er bald auf die großen Anfangsbuchstaben und zum Schluß sogar auf die Interpunktion verzichtete:George Orwell, „1984“; Ungekürzte Ausgabe; 30. Auflage Mai 1998

In diesem Sinne beginne ich nun endlich, törichter Weise. Voll von hastigen Selbstgesprächen, leise benebelt. Wenig überstürzt, aber dennoch ohne recht zu wissen, was ich zu Papier bringe.

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